Einzelhandel, Gastronomie, Gesundheitsbranche, Kulturbranche. Alle kämpfen mehr oder weniger mit den ständig wechselnden Corona-Bestimmungen. Auch uns vom Akkordeon-Verein Denzlingen geht es da nicht anders. Die Vorbereitung für unser Konzert am 15. Mai gestaltet sich bisweilen durchaus kompliziert.

Allerdings: Etwas einfacher wie Blasmusikerinnen und Blasmusiker haben wir es schon. Oder können Sie sich diese mit FFP2-Maske musizierend vorstellen? Wir Akkordeonistinnen und Akkordeonisten dagegen haben unsere „Lunge“ einfach ausgelagert. Die Arbeiten zur Tonerzeugung übernimmt der Balg für uns. Wie praktisch! Der braucht dann auch keine Maske aufzusetzen. Das müssen wir Spielerinnen und Spieler dann schon noch selbst übernehmen. Funktioniert beim Akkordeon einwandfrei. Na ja – fast: Denn die brillentragenden Spielerinnen und Spieler müssen erst mal die Atemluft richtig durch die Maske ausleiten, damit nichts beschlägt. Und die Kopfbewegung beim – eigentlich unerlaubten, jedoch gelegentlich notwendigen – Blick nach unten auf die Tasten oder Register wird stante pede bestraft mit verschobener Maskenposition. Was zur Folge hat, dass man entweder die Position im Musikstück oder die des Taktstocks des Dirigenten verloren hat. Na ja – irgendwas ist halt immer.
Neuerdings kommen auch kompliziert aussehende Geräte bei unseren Proben zum Einsatz. Nein, nein – die machen keine Musik, sondern die überwachen die Raumluft. Ändert das Lichtsignal mit einem – tonal zu keinem unserer Stücke passenden – PIEPS die Farbe von grün auf orange wird gelüftet. Und bei Bedarf Schals umgelegt, Jacken übergezogen oder, aufgrund des frostigen Windes von hinten aus dem weit geöffneten Fenster, sich vom Platz entfernt. Nur auf die von der Ex-Kanzlerin empfohlenen Kniebeugen (Akkordeon wiegt so ca. 10kg) oder in die Hände klatschen (vor dem Bauch ist wirklich kein Platz mehr) verzichten wir.
Und wie anderswo wird auch bei uns das Personal knapper. Manche möchten aufgrund persönlicher Umstände oder der Abneigung gegenüber den aktuellen Gegebenheiten gerade nicht zur Probe kommen, was auch vollkommen OK ist. Wem zwei Stunden musizieren mit FFP2-Maske zu anstrengend ist, wechselt einfach von der Voll- zur Teilzeitkraft und beendet die Probe vorzeitig mit der neu eingeführten Pause. Die nutzen wir anderen dann intensiv, um draußen unseren Nasen und Ohren eine Maskenerholung zu gönnen. Und – Sie ahnen es – innen kräftig durchzulüften, damit das Überwachungsgerät keinen Grund für neue Beanstandungen hat. Die verbleibenden ca. 15 Musikerinnen und Musiker halten jedenfalls die Stellung, bis wieder die gesamte Mannschaft an Bord ist. Sie sehen also: Dem geplanten Konzert am Sonntag, den 15. Mai im Kultur- und Bürgerhaus steht nichts im Wege. Dort sorgen wir dann auch garantiert dafür, dass Sie Corona kurzzeitig vergessen können. Versprochen!